Tipps: Gesunde Ernährung
Geschrieben von H.U. Wyss am 18. Mai 2010
Kürzlich las ich „Lebensmittel“ von Michael Pollan. Dieses tolle Buch gab mir Moneygram point eine neue Perspektive der Ernährung. Es ist von einem Journalist geschrieben, der die Ernährung vor allem in den USA kritisch untersuchte.
Ich bin kein Spezialist in Ernährungsfragen, trotzdem möchte ich zwei schöne Erkenntnisse aus dem Buch mit euch teilen…
Die Lebensmittelforschung ist noch nicht so weit!
Die Ernährungsforschung untersucht die Nährstoffe in den Lebensmitteln und deren Auswirkungen. Sie kennt die „Hauptbestandteile,“ jedoch in je kleineren Mengen ein Stoff vorkommt, desto schwieriger wird seine Untersuchung. Die Forschung findet wohl immer neue Bestandteile und erarbeitet sich neue Erkenntnisse über sie, aber das Zusammenspiel der einzelnen Stoffe übersteigt die Komplexität, die sie überblicken kann.
Die Forschung kennt natürlich nur was sie bereits kennt. Alles restliche bleibt ihr verborgen. Erzielt die Forschung eine neue Erkenntnis, so ändern sich die Ernährungsempfehlungen. Einmal heisst es zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren seien gesund, dann wieder das Gegenteil.
Auf Grund der Forschungsergebnisse und der Wirtschaftlichkeit erzeugt die Nahrungsmittelindustrie Esswaren durch künstliches zusammensetzen der Nährstoffe. Ihr Ziel ist es kostengünstig grosse Mengen Nahrung zu produzieren und damit Geld zu verdienen.
Die Auswirkungen dieser Ernährungsweise in den USA sind grosse Gesundheitsprobleme eines bedeutenden Teils der Bevölkerung. Drei wichtige Krankheiten sind Fettleibigkeit, Diabetes und Herzkrankheiten.
Mit anderen Worten: Die Forschung und die Lebensmittelindustrie sind noch nicht so weit. Sie schaffen es (noch) nicht, wirklich gesunde Nahrung künstlich zu produzieren!
Pollan meint:
„Verbannen Sie die westliche Ernährung von ihrem Tisch. In Wahrheit haben nicht die Esser den Hauptnutzen von all den Ernährungstheorien (die höchstens unseren Wissensdurst befriedigen), sondern die Lebensmittel- und Gesundheitsbranche.“
Warum natürliche Ernährung das Beste ist
Menschen lebten in der Natur und assen, was sie in der Natur fanden. Das heisst, unser gesamtes Verdauungssystem ist genau angepasst an die Nahrung, die in der Natur zu finden ist.
Stellt man nun auf einmal die Ernährung um auf künstlich produzierte, die nicht genau dem entspricht, das in der Natur wächst oder lebt, so passt diese Nahrung nicht mehr zu unserem Verdauungssystem. Und es kann zu Problemen führen. In den USA ist das vor allem: Fettleibigkeit, Diabetes und Herzkrankheiten!
Gesunde oder ungesunde Nahrung ist nicht ein absoluter Begriff. Aber es gibt Nahrung, die besser oder weniger gut zu unserem Verdauungssystem passt! Unser Verdauungssystem entwickelte sich, als wir in der Natur lebten und uns von ihr ernährten! Eine plötzliche Veränderung der Nahrung stört dieses Gleichgewicht.
Gesunde Ernährung ist also natürliche Ernährung!
Pollan’s Empfehlungen für gesunde Ernährung
„Essen Sie Lebensmittel, nicht zu viel und vorwiegend Pflanzen.“
Nach Pollan sind Lebensmittel unter anderem Nahrungsmittel 615-544-0619 , welche die Urgrossmutter als solche erkennen würde. Sie enthalten keine unaussprechlichen, unbekannten und höchstens fünf Zutaten.
Meine Lehren
Ich esse jetzt vor allem mehr Früchte und Gemüse und ich verzichte weitgehend auf weiterverarbeitete Produkte, das heisst ich bevorzuge alles Frische und Natürliche.
3 Kommentare
breed am 19. Mai 2010 um 19:26
diesem ansatz kann ich nur in teilen zustimmen.
richtig ist, dass sich der großteil unserer gesellschaft falsch ernährt.
ich bin ebenfalls der auffassung, dass die basis unserer gesundheit über eine ausgewogene und bewusste ernährung funktioniert.
ich stehe diesen back to basic ansätzen jedoch auch etwas kritisch gegenüber. es steht außer frage, dass ein großteil unserer nahrung heute völlig zweckentfremdet ist. bifi snacks, fertigprodukte, nicht zuletzt gammelfleisch skandale zeigen dies deutlich.
jedoch halte ich es für falsch alles verarbeitete, fertige oder fritierte gleich zu verwerfen. im gegenteil: pommes frites sind beispielsweise eine durchaus bekömmliche nahrung für uns menschen (liegt u.a. an einem verkürzten dickdarm).
auch das kochen von speisen (was ja auch bereits eine weiterverarbeitung ist) macht vieles erst essbar und gut verdaulich für uns.
weiterhin fehlt jeder wissenschaftliche zusammenhang zwischen gesundheitsproblemen und künstlicher nahrung wie z.b. genmanipuliertem obst oder gemüse.
auch eine evolutionäre argumentation ist nicht in allen belangen stichhaltig. gerade durch nahrungsmanipulation (kochen, pökeln usw) schaffte sich der mensch selektionsvorteile gegenüber anderen arten.
die these, dass wir nur an natürlich vorkommende nahrung angepasst sind hält keiner wissenschaftlichen untersuchung stand.
richtig ist jedoch, dass wir in einer zeit leben in der sich die menschen mitunter am schlechtesten ernähren, obwohl das nahrungsangebot das beste seit menschengedenken ist.
das ernährungsproblem unserer gesellschaft liegt m.E. viel mehr an der einstellung der menschen.
Alles muss schnell, preiswert, bequem und geschmacklich super sein.
Wir suchen die schnelle und einfachste bedürfnisbefriedigung, anstatt unsere ernährung auf lange sicht sinnvoll zu gestalten.
Diabetes, Übergewicht und Arteriosklerose treten nicht etwa auf, weil es Mc Donalds und Pizza Hut gibt, sondern weil die meisten Menschen eben nur dort essen.
Wir schieben uns in der Mittagspause in 20min schnell ein kantinengericht zwischen die kiemen und hetzen dann ins büro zurück, anstatt unserer ernährung einen wichtigen stellenwert in unserem leben zuzuordnen.
kaum noch nehmen sich famillien die zeit abends gemeinsam zu kochen, geschweige denn dass speisen bewusst und vielfältig ausgewählt werden.
ein weiteres problem ist, dass sich das ganze meist mit einem extremem bewegungsmangel einhergeht. während der steinzeitmensch im schnitt 20 km täglich gehen/laufen musste, sind es bei uns kaum noch 2.
ich denke also, dass es in erster linie wichtig ist unserer ernährung wieder den stellenwert einzuräumen der ihr gebürt!
ich denke dazu brauchen wir keine diäten oder ernährungspläne. mit sicherheit müssen wir nicht unseren grill oder unsere friteuse über bord werfen.
Alles was wir müssen, ist uns der bedeutung von ernährung bewusst zu werden und ihr eine andere priorität einzuräumen.
natürlichen produkten kommt dabei sicher eine wichtige rolle zu (denn wir haben zu viele fertige), aber wir brauchen denke ich kein neues extrem
H.U. Wyss am 20. Mai 2010 um 10:58
Cool Breed, dass du dir darüber Gedanken machst!
Mit natürlichen und frischen Lebensmitteln meine ich nicht rohes Gemüse und Früchte. Ich meine auch zum Beispiel frisches Fleisch anstelle solches mit Zusatzstoffen wie E-irgendwas oder Konservierungsstoffen. Kochen ist sicher gut. Ich koche doch auch!
Du sprichst gute Punkte an mit dem Stellenwert des Essens. Darüber schreibt Pollan in seinem Buch auch.
Ich glaube bei uns ist die Esskultur sehr viel traditioneller und besser als in den USA. So schlimm ist es bei uns nicht….
breed am 20. Mai 2010 um 13:28
aso.. jetzt ist es mir etwas klarer. ich dachte es ginge mehr in die richtung naturkost… es gab mal so ein buch (wirf den kochlöffel weg oder so) da wurde rohes und natürliches essen permanent propagiert.
im übrigen bin ich auch der meinung, dass wir in europa (ich vermute in der schweiz sogar noch mehr als in deutschland) noch eine sehr traditionelle esskultur erhalten haben. essen genießt bei uns noch einen höheren stellenwert.
allerdings bewegen auch wir uns immer mehr auf das amerikanische modell zu.
das fatale daran ist auch, dass dies nicht nur zu lasten unserer eigenen gesundheit geht, sondern auch zu lasten der ökosysteme und damit der stabilität unseres planeten.
wir überfischen die meere, holzen die regenwälder ab, um dort das essen zu produzieren, welches in form von burgern und fertigware unseren eigenen körper zerstört. destruktiver geht es kaum.
ganz zu schweigen von den mengen an wasser, die durch beweidungen in tropischen landschaften verschlungen werden oder der co2 austoß der dadurch entsteht. vor allem in warmen ländern wird ständig zu sparsamkeit mit wasser aufgefordert. dabei könnten wir für die menge wasser, die in einem kilo fleisch steckt ohne probleme den wasserhahn eine woche lang laufen lassen.
ich will nun nicht zuweit ausschweifen…. 🙂
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